Montag, 30. Juni 2014

Jack the Reaper

Jack war eigentlich ein ganz normaler Typ, der gerade erst hergezogen ist.
Dachten jedenfalls viele...
Kennt ihr dieses seltsame Gefühl, wen ihr eine Person seht und sofort wisst, dass etwas nicht mit ihm stimmt? Dieses Gefühl hatte ich, als ich das erste mal Jack gesehen habe. Wir gingen in die selbe Klasse und im allgemeinen war er ganz cool drauf, aber er hatte so eine dunkle Aura. Es fiel mir erst sehr spät auf, zu spät. Außerdem hatte er so eine gewalttätige Ader in sich, auch wenn er wie ein Weichei aussah. Aber egal wie seltsam er war, wir waren immer Freunde. Er war nicht nicht beliebt, ich aber auch nicht. Er kam sehr oft zu mir nach Hause, ich aber kein einziges mal zu ihm. Er faselte jedes mal irgendetwas von Renovierungen oder so etwas, wenn ich ihn drauf ansprach.
Eines Tages rempelte Jack versehentlich einen von unseren Klassenkameraden an. John, den Rowdy und schüttete ihm dabei versehentlich Wasser ins Gesicht. Prompt schnappte sich dieser Jack und schlug ihm mitten ins Gesicht. Und noch einmal. Und noch einmal. Jack jedoch verzog keine Mine. Aus seiner Nase lief Blut wie aus einem Wasserfall. Ich versuchte dazwischen zu gehen und bekam ebenfalls eine ins Gesicht. Es schmerzte extrem. Es tat sogar so weh, dass ich fast umfiel. Auf einmal kam ein Lehrer angestürmt und zerrte John von Jack weg. Jack schien nicht mal zur Kenntnis genommen zu haben, dass er gerade verdroschen worden war. Er zeigte nicht mal irgendwelche Anzeichen von Schmerzen. Und dann fing Jack an zu grinsen. Ich bekomme dieses Grinsen nie wieder aus meinen Gedanken. Der einmalige Angriff entwickelte sich zu Mobbing. Aber man sollte aufpassen, wen man mobbt, denn Mobbing kann Menschen zu Monstern machen.
Trotz des Mobbings hielt ich immer zu Jack, denn ich war sein letzter Freund. Aber dann fing er an sich zu verändern. Er wurde regelrecht unheimlich. Sein Verhalten wurde immer aggressiver, verletzte aber niemals jemanden. Und seine ohnehin schon dunkle Aura wurde richtig beängstigend. Eines Tages beschloss ich, Jack doch einmal zu besuchen. Ich wusste wo er wohnte, damals lies er mich aber nie rein. Es war schon 19 Uhr und es wurde allmählich dunkel. Ich musste zu Fuß gehen, da mein Fahrrad neulich geklaut worden war. Als ich den ewig langen Weg zu Jack bewältigt hatte, sah ich, wie sämtliche Fenster mit Brettern vernagelt waren und die Tür sperrangelweit offen stand. Ich hatte ein seltsames Gefühl dabei, aber ich betrat das Haus dennoch. Es war total dunkel, außerdem roch es seltsam. Ich tastete nach einem Lichtschalter, den ich auch fand und betätigte. Überall war Blut. Es war einfach überall und es war so widerlich, dass ich mich übergeben musste. Die Glühbirne schien alt zu sein, da sie nur wenig Licht produzierte. Ich ging weiter in den Flur hinein. Jeder Schritt machte ein schmatzendes Geräusch und ich musste mich fast noch einmal übergeben musste. Es zog mich aus irgendeinem Grund zu der Tür am Ende des Flures. Ich öffnete die Tür langsam. Sie quietschte grässlich. Der Raum war ebenfalls stockdunkel. Ich tastete erneut nach einem Lichtschalter. Plötzlich gingen die Lampen von alleine an. Dort stand er. Jack. Er hatte einen schwarzen Mantel an und trug Stiefel. Außerdem hatte er eine Sense auf dem Rücken geschnallt. Ein Tisch stand zwischen uns. Auf dem Tisch war eine silberne Box zu sehen, die Jack genau in dem Moment schloss, als ich sie ansah. Rechts lag eine leere Spritze. Ansonsten war der Raum leer. Jack starrte mich an. "Wa... wa... warst du das?", stotterte ich. Jack grinste. "Vielleicht, vielleicht auch nicht", antwortete er. Ich drehte mich um um wegzurennen. Jack stand wieder direkt vor mir. Ich zuckte zusammen. "Machs dir gemütlich hier. Du kannst aber auch nach Hause gehen, wenn du dich hier nicht wohl fühlst. Jetzt muss ich etwas erledigen. Man sieht sich die Tage." Und weg war er.
Ich rannte los. Ich wollte nur noch nach Hause. Dann stolperte Ich und schlug mit dem Kopf auf dem Boden auf. Ich wachte wieder in meinem Zimmer auf. Meine Mutter saß am Bettende. "Gott sei dank, du bist wieder aufgewacht. Ich hab mir solche Sorgen gemacht. Gestern sind alle deine Klassenkameraden verschwunden und ich dachte, Ich würde dich nie wieder sehen. Ach Gott du musst ausgehungert sein. Ich mach die lieber was zu essen", sagte meine Mutter und verließ den Raum. "Ach du meine Fresse, Ich dachte schon, die alte Schachtel geht nie. Also, wie gehts, Alter?", meinte Jack, der plötzlich auf dem Sofa lag, das auf der anderen Seite des Raumes war. Ich hatte Jack noch nie so reden hören. "Warst du das? Wo sind unsere Kameraden?", fragte ich ihn. "In der Höllenstadt Raidorm. Sie sieht aus wie unsere hier, nur ist sie menschenleer", sagte Jack. Er hatte plötzlich einen Apfel in der Hand, in den er reinbiss, während er aus dem Fenster schaute. "Der gesamte Wahnsinn sämtlicher verstorbener Seelen sorgt nun dort für Terror. Ich kann jede Person dorthin verfrachten oder wieder rausholen. Ich kann sogar mit ihnen sprechen", ergänzte er. Ich starrte ihn an. "Und was ist mit denen, die dich nicht gemobbt haben?" fragte ich total entsetzt. "Das hat dich nicht zu interessieren", zischte Jack. Ich wollte ihn nicht wütend machen. Er war ohnehin schon gruselig genug. Und wie schafte er es andauernd, so plötzlich aufzutauchen? Und warum tut er das alles überhaupt? "Also, zu dem Ersten: Ich kann alles, was ich will. Ich bin wie Gott, nur krasser und cooler. Und zum zweiten Punkt: "Menschen sind widerlich. Und jetzt müssen sie aussortiert werden", sagte Jack grinsend.
Ich wurde kreidebleich. Das ist nicht mehr normal. Er starrte mich grinsend an. "Man sieht sich, alter", lachte er. Weg war er. Und jetzt sitze ich vor meinem PC und schreibe dies an alle, die jemals so einen Mist gemacht haben: Passt auf, dass Jack euch nicht bekommt. Er ist total unberechenbar geworden. Verdammt, ich weiß nicht mal, wie er reagieren wird, wen er herausfindet, was ich hier über ihn schre

Fantasie und Wahnsinn

Ein etwa jugendlicher Bursche steht an einer Ampel, deren Licht rot leuchtet.
Ein Zeichen der Warnung, das den Regen durchdringt.
"Bleib stehen, wenn sie rot ist!", das sagte seine Mutter immer.
Er will ihr heute nicht die Schuld geben, aber es erscheint ihm doch logisch. Sie verhätschelte ihn, achtete zu gut auf ihn. Sie glaubte, andere Kinder könnten schlechten Einfluss auf ihn nehmen. Damit lag sie nicht völlig verkehrt, denn manchmal bringen dich falsche Freunde in schwierige Situationen. Heute gab er ihr die Schuld, dass er ein Außenseiter war und doch liebte er sie.
Er konnte nie wirklich "böse" sein. Auch nicht zu den anderen Kindern, die nicht mit ihm spielen wollten oder sich über ihn lustig machten.
Es war irgendwie traurig, dass er sie verstehen konnte.
Es fing ganz harmlos und unschuldig an.
Zuerst nannten sie ihn nur 'Muttersöhnchen'. Damals konnte er noch darüber lachen. Es stimmte ja.
Ein anderes mal legte ihm ein Klassenkamerad ein zerkautes Kaugummi auf den Stuhl, bevor er sich setzen konnte.
Damals konnte er noch darüber lachen.
Aber diese Gedanken, die er manchmal hatte...er konnte sie nicht abstellen. Gedanken daran sich zu rächen.
Andere so leiden zu sehen, wie sie ihn haben leiden lassen.
Das Licht der Ampel steht noch immer auf rot.
Er stellte sich manchmal vor, seinen Peinigern auch Streiche zu spielen. Doch letztendlich traute er sich nicht.
"Was würde Mama von mir denken..?", fragte seine innere Stimme.
Aber je älter Kinder werden, desto grausamer werden die Hänseleien, die verletzenden Spitznamen, die Schmerzen in der Seele.
Einmal überraschten sie ihn während des Schwimmunterrichts. Sie rissen ihm die Badehose herunter und rannten damit fort. Natürlich weinte er bitterlich. Und natürlich lachten sie über ihn. Niemand wollte oder konnte so richtig sehen, wie sehr er litt. Die Lehrer griffen ein und bestraften seine Peiniger.
Aber das machte es nur schlimmer. Er hätte nie gedacht, dass es noch schlimmer werden könnte.
Das Licht der Ampel steht noch immer auf rot.
Doch dann passierte es: Sie freundeten sich mit ihm an. Seine schrecklichsten Peiniger freundeten sich mit IHM an. Zum ersten mal in seinem Leben fühlte er so etwas wie Akzeptanz von anderen Menschen. Er lächelte dieser Tage öfter. Einer lieh ihm sogar das Fahrrad seiner großen Schwester, damit er mit ihnen fahren konnte.
An jenem Tag fuhren sie wieder durch die Gegend und kamen an einem etwas abgelegeneren Stück Wald vorbei. Sie blieben stehen.
"Wer hätte gedacht, dass Freundschaft gespielt werden kann..?", fragte seine innere Stimme, während er gequält lächelte.
Sie kamen auf ihn zu, rissen ihn vom Fahrrad und verprügelten ihn schlimmer, als er es sich je hätte vorstellen können. Seine Nase blutete, doch sie ließen nicht locker. Sie spuckten ihm in die Haare, zerrissen seine Kleidung und ließen ihn liegen.
Doch sie wussten nicht, dass sie jemand beobachtete. Ein hagerer Mann mit Brille. Auch er wusste nicht, dass ihnen dieser Mann folgte.
Das Licht der Ampel steht noch immer auf rot.
Er weinte nicht. Er konnte nicht. Aber eine seltsame Leere machte sich in seinen Augen bemerkbar. Es ist der Ausdruck eines Sterbenden. Der Ausdruck der Menschen, die aufgegeben haben.
Er schlurfte langsam nach Hause und es begann zu regnen. An den Weg erinnerte er sich nicht. Aber er erinnerte sich wie er an der Ampel stand.
An der Ampel, die auf rot stand. Etliche Minuten und vielleicht sogar stundenlang.

Ein junger Mann mit Stoppeln liegt auf einem Bett. Er schaut an die Decke. Stunden über Stunden über Stunden über Stunden.
Ein Mann mit weißer Kleidung kommt herein.
Ein Pieksen im rechten Arm, das er nicht spüren kann. Und das Licht der Ampel steht noch immer auf rot.
"Bleib stehen, wenn sie rot ist!", das sagte seine Mutter immer.

Der Autor

Hallo. Mein Name ist Rick und ich bin Autor. Bestseller Autor, um genau zu sein.
Dies hier soll keine Biografie werden, falls Sie, werter Leser, dies nun denken.
Nein. Nein, ganz bestimmt nicht.
Und es soll auch keine Art und Weise sein, dass zu Rechtfertigen, was ich tat, aber ich möchte,
dass ihr alle wisst, was mich angetrieben hat.
Zurück zu den Büchern.
Ich schreibe, bzw. schrieb Thriller und Horrorgeschichten, die allesamt besonders sind.
Es spiegelt sich in meiner detailgenauen Schreibweise wieder. Es zeigt sich, an den Gedankengängen der Figuren in meinen Romanen. Zumindest sagt dies die Fachpresse und die Leser meiner Bücher.
Dabei bin ich nicht mal besonders talentiert, was das schreiben angeht.
Hätte man mir dies vor 10 Jahren gesagt, so hätte ich denjenigen für Verrückt erklärt.
Ich meine, wer würde dies auch schon von einem wie mir erwarten?
Ich war nie besonders gut in Deutsch, ich hatte bis auf Englisch auch kein anderes sprachliches Fach gewählt. Lieber verbrachte ich meine Zeit im Computerraum.
Aber wie bin ich dann zum Schreiben gekommen, fragt ihr euch sicherlich?
Ich fing an zuschreiben, als meine Mutter starb. Ich saß neben ihr, als sie ihre letzten Worte im zerstörten Auto sagte.
Wir fuhren in eine Nebelwand und knallten dann gegen diesen Baum.
Sie hatte getrunken.
Ich war viele Monate depressiv, ritzte mich und versuchte Selbstmord zu begehen.
Ihr müsst wissen, dass mein Vater, als ich 4 war, abgehauen war, und ich niemanden hatte.
Nun ja, irgendwann fing ich dann an, meine Erlebnisse mit meinem Tagebuch zuteilen. Mein Therapheut empfhol mir dies.
Ich fing an und beschrieb, wie die letzten Momente waren.
Ich schrieb alles sehr detailgetreu auf, als würde ich mich an jeden einzelnen Augenblick erinnern, an jede Sekunde in dem Auto.
Ich merkte, dass ich viel zuschreiben hatte, so schrieb ich innerhalb von 2 Monaten 4 Tagebücher voll.
Jede freie Minute verbrachte ich mit schreiben. Schreiben war meine therapie, so dachten es die Ärzte.
Mir gefiel das schreiben, mehr und mehr.
Es gefiel mir, über das Leid der Menschen zu schreiben. Ich liebte es, ihre Schmerzen auf Papier zu bringen. Mit Füller und Tinte.
Ich schrieb viel über meine Mutter, aus der Realität wurden Geschichten und aus denen eigenständige Monologe. Ich wurde richtig gut darin.
Ich versuchte mich auch an anderen Situationen, doch war ich dort erfolglos.
Es fiel mir einfach nichts ein, oder die Situationen wurden nicht richtig und realistisch übermittelt. Dies gefiel mir einfach nicht, und den Lesern im Netz auch nicht. Zu diesem Zeitpunkt erreichte ich bereits tausende mit meinen kleinen Horrorgeschichten. Doch, Sie meinten, dass dort irgendetwas fehlte, irgendetwas, was in meinen alten Geschichten da war, dort aber nicht mehr zu finden war.
Ich überlegte, wurde depressiv. Endlich konnte ich etwas gut, und jetzt auf einmal war alles aus?

Ich schrieb einige Jahre nicht mehr, flüchtete zurück ins echte Leben.
Irgendwann war es dann wieder soweit. Ich ging abends in die Tanke, um noch etwas Bier zuholen, als diese Überfallen wurde. Ich duckte mich hinter ein Regal und schaute mit an, wie der Täter den Verkäufer bedrohte, ihn anschrie und ihn schlug. Das Opfer, ein junger Mann, vielleicht 20,
mental anscheint instabil, fing an zu weinen und öffnete nicht die Kasse. Entweder war er sich zu stolz, oder er kam mit der Situation nicht zurecht. Ich tippe auf letzteres.
Mittlerweise war der Täter auch ziemlich 'instabil', so zerrte er ihn über die Theke, schlug ihn zu Boden und trat auf ihn ein. Zwei Schüsse erklangen. Ich blieb regungslos liegend, hoffend, er würde flüchten, was er schließlich auch tat.
Der Kassierer starb an den zwei Projektilen in seiner Brust, doch vorher redete er noch mit mir, im Todeskampf.
Ich stand ihm bei, und nahm es auf. Viele Menschen können Jahrelang mit so etwas nicht umgehen, doch ich... ich verkraftete es.

Ich fing daraufhin wieder an zuschreiben, und die Texte sprudelten aus mir heraus, wie früher.
Ich konnte es mir nur mit der Situation an der Tankstelle erklären.
Der brutale Tot des Jungen war meine Inspiration. Mein Todesengel, der mir Ideen zuwarf.
Und sie waren gut. Der Community gefielen meine Werke und schließlich wurde mir ein Angebot von einem Verlag gemacht, meine Werke doch als Buch raus zubringen.
Ich willigte ein, und schrieb meinen ersten Roman.
Doch schon kurz nach dem Anfang, gingen mir die Ideen aus. Ich hatte erneut eine Schreibblockade.
Es war nicht so, als wüsste ich nicht, worüber ich schreiben solle. Nein.
Ich wusste einfach nicht, wie ich es schreiben sollte. Wie ich es formulieren sollte, und wie ich das Leiden richtig mit dem Leser verbinde.
Ich entschloss mich, über das Wochenende in die Berge zu fahren um dort meiner Schreibblockade entgegen zu wirken.
Ich packte das nötigste ein und fuhr los. Auf dem Weg dorthin hielt ich an einer Tankstelle, mitten im nirgendwo, an. Der Inhaber, ein Junger Mann, erzählte mir, dass die Tankstelle eigentlich seinem Vater gehörte, er jedoch vor einigen Tagen an Lugenkrebs verstarb.
Ich wünschte ihm mein herzlichstes Beileid und fuhr weiter zur Hütte.
Dort angekommen, fing ich direkt mit dem Schreiben an, und es ging auch langsam weiter.
Die Ruhe hier oben war himmlisch. Keine einzige Menschenseele im Umkreis von 20 Kilometern.
Vor der Hütte lag ein großer See, von der außen Welt abgeschnitten.
Jemand, der über Seen schreibt, würde sich hier oben wohl fühlen, dachte ich.

Es ging einfach nicht weiter. Ich musste dieses Kapitel fertig schreiben, ich muss das Skript abgeben, dachte ich abends nach. Es kann doch nicht so enden?
Da kam mir eine Idee. Ich ging in die Küche und nahm das schärfste Messer, dass ich fand.
An dieser Stelle wusste ich nicht, was mit mir war. Ich wurde von purem Adrenalin überrannt. Von Gier.
Ich spürte, wie mein Herz pumpte, es hörte erst auf, als ich schon an der Tankstelle war.
Sie können sich ausmalen, was ich tat.
Ich tötete ihn!
Ich kam in den Laden, nahm das Messer und stoch ihm von hinten die Klinge in den Rücken. Er schrie, während er sich versuchte, umzudrehen. Ich zog die Klinge heraus.
Blut spritzte auf den Boden, gegen das Regal. Er schaute entsetzt in meine Augen.
Sie trafen sich auf halben Weg, während die Klinge langsam seine Bauchdecke durchdrang.
Ein ekeliges Geräusch war zu hören. Als würde man einen Fuß in Schlamm setzten, und ihn in der schleimigen Masse drehen.
Ich zog das Messer erneut heraus. Blut floß in hoher Anzahl heraus.
Er sank zu Boden. Ich stand vor ihm, auf ihn nieder starrend. Als würde ich ihn verurteilen.
Seine Hand tastete an meinem Bein, während er schrie. „Papa! Papa!“
„Es gibt keinen Papa“, sagte ich emotionslos. Er war mein Opfer, mein menschliches Opfer.
Ich setzte die Klinge am Hals an und durchdrang die Haut.
Es war unglaublich.
Ich bin ihm ewig dankbar, dass Buch wurde ein großer Erfolg.
Seine Leiche beerdigte ich im Wald.
Danke, junger Verkäufer 1.

Ich schrieb einige Romane und verdiente gut an ihnen. Mal tötete ich einen Geschäftsmann.
Mal auch nur einen Penner.
Weißt du, beide sind kurz vorm Tod kaum mehr zu unterscheiden. Beide weinen oder urinieren sich ein. Beide versuchen, um Hilfe zuschreien.
Ich experimentierte. Mal schnitt ich ihnen einen Finger ab. Mal auch gleich eine ganze Hand oder glatt das ganze Bein. Die Emotionen sind so verschieden.
Manche, besonders Frauen schreien extrem. Manche sind auch eher leise. Versuchen, ihren
Stolz aufzubewahren.
Welchen Stolz? Hahaha.
Sie bieten einen Geld an. Sie sagen, sie würden nicht zur Polizei gehen.
Doch dies alles lässt mich kalt. Ich bin ein Monster geworden, jemand, der aus harbgier und Geld tötet. Das ich mir dies bewusst bin, überrascht mich selber. Ein monster kann ich also nicht sein... Ich würde es eher teuflisches Genie nennen. Zwar etwas stereotypisch, doch finde ich es okay.

Ich schaue mir die Folterungen und Exekutionen während des schreibens auch an. In meinem Regal sind viele Videokassetten. Sie dürfen sie gerne nehmen, sich anschauen und sich fürchten.
Denn das tut ein normales Individuum, wenn es dies sieht.
Sich fürchten. Angst ist eine so Fassetten reiche Emotion, aber dies beschrieb ich ja bereits.

Nun ja, ich muss das schreiben langsam beenden. Die Polizei steht vor meiner Haustür, klopfend.
Sie haben einen Durchsuchungsbefehl. Sie werden in den Keller gehen und die frische Erde sehen.
13 Leichen. Schon irgendwie ironisch, wenn man's so betrachtet...
Ich konnte mir für das Geld der Romane eine verstärkte Tür und bruchsichere Scheiben kaufen.
Es dauert wohl noch einbisschen, bis sie die Tür aufsprengen.
Da werde ich aber schon lange im Jenseits sein, mein Körper als lose Schale hier liegen gelassen.
Der Kopf aufgeplatzt durch die P22. Der Körper vergiftet durch das Zyankali.
Jetzt bleibt mir nur noch eins zusagen;
Ich bereue nichts.
Lebt wohl.